Wie Extremwetter den Hausbau verändern

Wer ein Eigenheim baut, der muss zukunftsorientiert planen und Extremwetter einkalkulieren.

Hitzewellen, Starkregen, Sturm: Infolge des Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse in Deutschland zu. Das erfordert ein Umdenken im Hausbau. Wie klimaangepasstes Bauen aussehen kann, erfahren Sie hier.

2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Messung 1881. Schon das Frühjahr fiel durch anhaltendende Wärmeperioden auf, der August endete laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Gleichzeitig war es deutlich zu nass: Im Mai brachte eine festgefahrene Tiefdruckwetterlage Gewitter mit Starkregen, die in Rheinland-Pfalz und im Saarland zu Überschwemmungen und Hochwasser führten. Im September führten Extremniederschläge im Süden und Osten zu einer angespannten Hochwasserlage. In Zukunft müssen wir uns darauf einstellen, dass solche Extremwetter immer häufiger auftreten. Damit steigen auch die Anforderungen an den Hausbau: Neben der Energieeffizienz werden verstärkt Themen wie Überhitzungs- und Hochwasserschutz in den Fokus rücken.

Risiken richtig einschätzen

Eines vorweg: Nicht jedes Haus ist gleichermaßen von Hitze, Wind oder Überschwemmungen betroffen. Problematisch sind beispielsweise Grundstücke in Hanglage oder in Senken, in denen sich bei Starkregen Wasser sammeln könnte. Bei der Einschätzung der Gefährdung hilft das GIS-ImmoRisk Naturgefahren des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Zudem gibt es Hochwasser- und Starkregengefährdungskarten, die bei der Gemeinde eingesehen werden können.

Das Haus gegen Starkregen und Hochwasser wappnen

Viele Häuser werden heute barrierefrei mit ebenerdigem Zugang und schwellenlosen Balkontüren gebaut. Der Nachteil: Bei Starkregen oder Flutereignissen kann das Oberflächenwasser leicht ins Innere des Hauses eindringen. Besser ist ein klassischer Gebäudesockel, der das Erdgeschoss zum Hochparterre anhebt. Es reicht schon aus, wenn das Erdgeschoss 30 cm über dem Straßenniveau liegt. Statt einer Stufe könnte auch eine Rampe eingebaut werden. Zudem sollten die Oberkanten von Kellertreppen oder Lichtschächten mindestens 15 cm aus dem Boden herausragen. Zusätzlich können Lichtschächte mit wasserdichten Deckeln verschlossen werden.

Der Keller ist die größte Schwachstelle bei einem Hochwasser. Baufamilien, die vorhaben, in einem Risikogebiet zu bauen, sollten sich genau überlegen, ob sie die Lager- und Stauraumflächen „unter Tage“ wirklich benötigen. Wer nicht auf einen Keller verzichten möchte, der kann ihn besonders wasserdicht ausführen oder von vornherein so planen, dass er sich im Ernstfall gezielt fluten lässt. Auf diese Weise wird vermieden, dass das Haus Auftrieb bekommt und sich Risse im Mauerwerk bilden. Damit das Wasser möglichst wenig Schaden anrichten kann, empfiehlt es sich, Hausanschlüsse und Heizung in den höhergelegenen Stockwerken unterzubringen und der Keller mit wasserfesten Materialien auszukleiden. Die Wände müssen zudem so ausgelegt werden, dass sie dem Wasserdruck standhalten.

Schutz vor Überhitzung

Langanhaltende Hitzewellen mit Temperaturen über 30 °C sind für den menschlichen Körper sehr belastend. Dementsprechend wichtig ist ein guter Hitzeschutz für das Gebäude. Die Basis dafür legt eine gute Wärmedämmung, denn wo im Winter keine Wärme nach draußen verloren geht, dringt im Sommer auch keine Hitze ein. Als besonders vorteilhaft erweisen sich wärmespeichernde Materialien wie Porenbeton: Der massive Wandbaustoff nimmt die Hitze des Tages auf und gibt sie in den kühleren Nachtsunden wieder ab. So wirkt er wie eine natürliche Klimaanlage. Hilfreich ist zudem ein heller Fassadenanstrich, der die Sonnenstrahlung reflektiert und einer Überhitzung entgegenwirkt.

Auch die Fenster sollten in das Konzept einbezogen werden. Heute liegen vor allem große Fensterelemente und Glasfronten im Trend, über die viel Tageslicht in die Innenräume gelangt – aber eben auch viel Wärme. Abhilfe schaffen außen liegende Sonnenschutzelemente oder weite Dachüberstände, die wohltuenden Schatten spenden.

Dachbegrünung gegen Hitze und Starkregen

Eine Dachbegrünung, wie beim Bungalow 100 möglich, ist gleich doppelt wirksam gegen Extremwetter. Bei Starkregen fließt das Wasser nicht ungehindert vom Dach ab, sondern wird von den Pflanzen aufgefangen und kann dann verdunsten. Je nach Bauart halten Gründächer zwischen 50 und 90 Prozent der Niederschläge zurück. Zudem bieten sie an heißen Sommertagen einen guten Hitzeschutz.

Klimaangepasstes Bauen muss nicht teurer sein. Wichtig ist, dass entsprechende Maßnahmen bereits bei der Planung des Hauses mitgedacht werden. Ihr regionaler Town & Country Haus Partner findet mit Ihnen gemeinsam die passende Lösung für Ihr Zuhause. Zögern Sie nicht und nehmen Sie Kontakt auf!